Liebe Leserinnen, liebe Leser,
es ist kein Geheimnis, dass die Deutsche Bahn derzeit hinter den eigenen Pünktlichkeitszielen zurückbleibt. Dementsprechend groß sind die Anstrengungen des Konzerns, Verspätungen systematisch einzudämmen. Dass dabei die Verbesserung der Qualität nicht zulasten der betrieblichen Sicherheit gehen darf, ist ein ehernes Gesetz der Eisenbahn in Deutschland.
In dieser Ausgabe unserer Zeitschrift stellen wir zwei Handlungsbereiche in den thematischen Fokus, die beiden Zielen dienen sollen: der Sicherheit und der Qualität.
Das sind zum einen Assistenzsysteme, mit denen das Fahren von Zügen nicht allein energieeffizienter, sondern auch flüssiger und konfliktärmer werden soll. Im Leitartikel berichten Michael Hoffmann und Jochen Böttcher, wie sich die Implementierung der „Grünen Funktionen“ bei der DB Netz einfügt in ein geschäftsfeldübergreifendes Projekt zur Vernetzung der verschiedenen Systeme. Das Ziel ist es, die Qualität und den Umfang der Fahrempfehlungen an die Triebfahrzeugführer stetig zu verbessern. Außerdem stellen wir das Fahrassistenzsystem „Leader“ vor, das unter anderem bei der DB Cargo AG eingesetzt wird, und berichten über den Abschlussbericht des Verkehrsbündnisses Allianz pro Schiene zum Projekt „Fahr umweltbewusst!“, das von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt gefördert wurde und den Einsatz der Assistenzsysteme in der Bahnbranche befördern soll.
Ein zweiter Ansatzpunkt für Sicherheit und Qualität im System Bahn ist der Einsatz von IT-Systemen: So berichtet unser Fachredakteur Armin Krieger von der Softwarelösung PANOPTES. Sie gibt den Verantwortlichen im Betrieb der DB Netz AG ein Werkzeug in die Hand, mit dem die sichere Anwendung der Regelwerke durch betriebliche Personale überwacht werden kann. Des Weiteren stellen wir weitere IT-Tools wie den „Digital Situation Room“ und den „Live-Monitor Betriebsqualität“ vor, die datenbasierte Analysen des laufenden Betriebsgeschehens ermöglichen und der Betriebsoptimierung dienen.
Ihrer Aufmerksamkeit empfehlen möchten wir darüber hinaus den Beitrag Jenny Zellers: Die Leiterin der DB Akademie in Potsdam beschreibt in ihrem Beitrag, wie die Akademie mit ihrem neuen Portfolio Führungskräften Freiräume für innovatives Denken verschaffen möchte.
Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht
Ihr Martin Nowosad
Chefredakteur