Liebe Leser*innen,
noch werden längst nicht so viele Güter auf der Schiene transportiert, wie es für die Energie- und Klimawende notwendig wäre. Aber in den zurückliegenden zwei Jahren hat sich einiges getan.
Die Güterbahnen haben sich in einer Zeit der Unsicherheiten und Krisen als verlässlich erwiesen und geliefert – von der Schienenbrücke in der Corona-Zeit über die Hilfsgüter für die Ukraine bis hin zu den aktuellen Energietransporten, denen die Bundesregierung eine Priorität eingeräumt hat, um die Versorgung von Industrie und Haushalten zu sichern.
Damit der Schienengüterverkehr seine Rolle als Rückgrat der Wirtschaft spielen kann, braucht es aus Sicht der Autorin unseres Leitartikels vor allem eines: Resilienz – und zwar auf allen Ebenen. Sigrid Nikutta, im DB-Konzern verantwortlich für den Güterverkehr und Chefin von DB Cargo, beschreibt in ihrem Beitrag, warum umweltfreundliche und robuste Lieferketten der Transportmaßstab der Zukunft sind (S. 6).
„Die Güterbahnen liefern auch in schwierigen Zeiten – und brauchen verlässliche Rahmenbedingungen
Mit Blick auf ihren hohen Marktanteil im Schienengüterverkehr darf die Perspektive der Privatbahnen nicht fehlen. Naturgemäß unterscheidet sie sich im Detail von der DB-Sicht, geht aber in eine ganz ähnliche Richtung, was die Erwartungen an die Politik betrifft, die geeignete Rahmenbedingungen für mehr Verkehr auf der Schiene schaffen muss. In einer kritischen Bestandsaufnahme des Güterbahnenverbands NEE fordert die Autorin die Ampelkoalition auf, in der Schienenpolitik mehr Mut zu wagen und ihre ambitionierten Pläne mit wirksamen Maßnahmen zu unterlegen (S.22).
Weitere Beiträge in diesem Heft zeigen, was die Unternehmen tun, um den Betrieb effizienter zu machen, etwa durch automatisierte Bremsproben (S. 35) oder IT-gestützte Optimierung der Disposition in Rangierbahnhöfen (S. 42).
Bleiben Sie zuversichtlich,
Ihr Martin Nowosad,
Chefredakteur
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martin.nowosad@bahn-fachverlag.de