Liebe Leserinnen, liebe Leser,
mit der kürzlich gegründeten „Digitale Schiene Deutschland GmbH“ erhält der technologische Wandel im Bahnsystem neuen Schub. Die Dimensionen des Vorhabens sind gewaltig, seine Umsetzung erfordert die Bündelung der Ressourcen des gesamten Sektors.
Zu Beginn des kommenden Jahres wird „DSD“ ihre Arbeit aufnehmen und die ersten Projekte auf den Weg bringen. Das große Ziel: der Flächenrollout von ETCS und digitalen Stellwerken im deutschen Schienennetz.
In unserer Schwerpunktausgabe zur Leit- und Sicherungstechnik stellen wir verschiedene Anwendungen und Beispiele für die Digitalisierung der Bahninfrastruktur vor.
Zum Anfang nimmt der Autor unseres Leitartikels, Professor Jochen Trinckauf von der TU Dresden, die Perspektive der Kunden ein, die sich weniger für Prozesse im Hintergrund, sondern spürbare Verbesserungen im Bahnverkehr interessieren. Der Experte für Verkehrssicherungstechnik sieht die größte Herausforderung für die Modernisierung des Systems in seiner Komplexität und der Interessenvielfalt der Akteure.
Aus unseren Schwerpunktbeiträgen möchte ich Ihnen außerdem zum Lesen empfehlen: Andreas Kaldenbach und Alireza Jafari berichten über die DSTW-Vorserienprojekte der DB Netz AG, den ersten Praxisschritt in den digitalen Bahnbetrieb. Wie Algorithmen die Disposition von Zügen automatisieren können, erläutert Jochen Böttcher.
An einer Sicherungslogik für die digitale Stellwerksarchitektur arbeiten Forscher der TU Darmstadt – siehe den Beitrag zu „smartLogic“. Innovationen unter realitätsnahen Bedingungen erproben, das geht im rollenden Versuchslabor der Deutschen Bahn – mehr dazu im Interview mit dem Projektleiter des „advanced TrainLab“.
Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht
Ihr Martin Nowosad
Chefredakteur