Liebe Leserinnen, liebe Leser,
auf den scheinbar endlosen Sommer folgte schließlich doch noch der Herbst. Möglicherweise war dieses Jahr ein Ausreißer in der Wetterstatistik, doch haben andauernde Hitze und Trockenheit, gepaart mit teils heftigen Unwettern, die Problematik von Klimawandel und Erderwärmung mit neuer Dringlichkeit ins öffentliche Bewusstsein gerückt.
Politisch steht neben dem Kohleausstieg vor allem die Verkehrswende im Fokus. Zur Freude der Bahnbranche hat die Koalition in den letzten Monaten Vielversprechendes auf den Weg gebracht, denn die Politik scheint verstanden zu haben: Die Verkehrs- und Klimawende gelingt nur mit einem starken Schienenverkehr.
Die Deutsche Bahn als größter Akteur der Branche hat den selbstgesteckten Anspruch als Umweltvorreiter bekräftigt: Der Konzern will 2050 ganz ohne spezifische Treibhausgas-Emissionen unterwegs sein. Die vielfältigen Aktivitäten der Bahn in Sachen Nachhaltigkeit, die unter der Überschrift „Das ist grün“ gebündelt sind, beschreibt der Leitartikel von Andreas Gehlhaar, Leiter des DB-Umweltressorts.
Sehr grundsätzliche Gedanken über die Stellung der Schiene in einem nachhaltigen Verkehrssektor hat sich der Schweizer Professor Stefan Karch gemacht. In dem Maße, wie der Straßenverkehr mit E-Mobilität und autonomem Fahren aufholt, muss die Rolle der Eisenbahn neu definiert werden, auch mit Blick auf ihren ökologischen Systemvorteil. Ein Beitrag, der sicher viel Stoff zum Nachdenken bietet.
Ähnlich grundsätzlich hat sich der Berliner Wissenschaftler Christian Böttger im Auftrag des Güterbahn-Verbandes NEE mit der volkswirtschaftlichen Kostenbilanz der Verkehrsträger auseinandergesetzt. Sind die Autofahrer tatsächlich die „Melkkühe der Nation“ und die Bahn der „Kostgänger der Politik“? Lesen Sie selbst, zu welchen Schlüssen der Autor kommt. Deine Bahn veröffentlicht die Studie in zwei Teilen.
Außerdem zum Lesen empfohlen: Wie die Elektrifizierung sowohl der Ökobilanz als auch der Erweiterung der Netzkapazitäten dient, wie LED-Licht die Beleuchtung an Bahnhöfen verändert, und: Im neuen Schulungszentrum von DB Training in Witten kommen Theorie und Praxis der Weichentechnik zusammen.
Viele Anregungen und Erkenntnisse beim Lesen wünscht Ihr
Ihr Martin Nowosad
Chefredakteur