Liebe Leser*innen,
durch die lange Geschichte des Auf- und Ausbaus der Eisenbahnnetze und die politisch gewollte Unterordnung des Systems Schiene gegenüber dem Automobil fehlten der Eisenbahn lange die Mittel, die Steuerungstechniken konsequent zu vereinheitlichen und ältere Stellwerke durch modernere und leistungsfähigere Anlagen zu ersetzen.
Inzwischen hat sich die Einsicht durchgesetzt, dass die überaus heterogene Stellwerkslandschaft, die sich aus mechanischen, elektromechanischen, Relais- und schließlich Elektronischen sowie Digitalen Stellwerken zusammensetzt, von Grund auf saniert werden muss.
„Die Einsicht hat sich durchgesetzt, dass die Zugsteuerung ein grundlegendes Technik-Update braucht
Die Modernisierung der Stellwerkslandschaft soll den Zugverkehr also pünktlicher und zuverlässiger machen. Was ist eigentlich ein digitales Stellwerk und welches Potenzial verbirgt sich hinter der Technologie? Diese Fragen beantwortet Tobias Riesbeck, Experte für Elektrotechnik bei der DB Netz AG und Redakteur von Deine Bahn, im Leitartikel der vorliegenden Ausgabe (S. 6).
Ein zentraler Baustein für mehr Kapazität ist der Rollout des Zugbeeinflussungssystems ETCS, was auch zu Harmonisierung und Standardisierung des Schienenverkehrs in Europa beiträgt. Die Hintergründe und Auswirkungen auf die Betriebsprozesse lesen Sie im Beitrag von Johannes Müller und Lars Brune (S. 14).
Ebenfalls im Dezember ging die Neubaustrecke Wendlingen–Ulm in Betrieb, die komplett mit ETCS Level 2 ohne Signale ausgerüstet ist und die Reisezeiten im Fernverkehr über Süddeutschland hinausgehend verkürzen wird. Über den Vorlaufbetrieb berichtet Sebald Stumm (S. 34).
Bleiben Sie zuversichtlich,
Ihr Martin Nowosad, Chefredakteur
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