Liebe Leser*innen,
viel Geld fließt in den kommenden Jahren und Jahrzehnten in die Modernisierung der Leit- und Sicherungstechnik. Damit wird die Grundlage für den Bahnbetrieb der Zukunft gelegt. So wichtig die Digitale Schiene für die Verkehrswende ist, die schrittweise Umstellung der Technik ist herausfordernd und benötigt nicht nur Geld, sondern auch Zeit und vorausschauendes Handeln.
In diesem Prozess muss der immer noch erhebliche Bestand an Alttechnik sicher und zuverlässig betrieben und ihre Ablösung gestaltet werden, verdeutlichen die Autoren unseres Leitartikels, Dr. Thomas Meiwald und Paul Kaczmarczyk von der DB Netz AG (ab Seite 6). Darin beschreiben sie das Management von Technikvielfalt und Technikalterung sowie die Stabilisierung der Instandhaltung bei den Stellwerken.
Unterdessen nimmt die neue Ära des Bahnfahrens schon konkrete Gestalt an. Eine praxistaugliche Systemarchitektur für den hochautomatisierten Fahrbetrieb beschreibt ein Beitrag der Siemens AG (S. 22). Das Unternehmen hat gemeinsam mit der Deutschen Bahn im preisgekrönten Pilotprojekt Digitale S-Bahn Hamburg den Einsatz von ATO over ETCS demonstriert. Im Knoten Stuttgart, einem weiteren Pilotprojekt der Digitalen Schiene, wird erstmalig in Deutschland ein großer Bahnknoten vollständig mit ETCS Level 2 ohne Signale ausgerüstet. Mehr zu den Hintergründen ab S. 28.
Zum Gelingen der Digitalisierung im Bahnsystem braucht es nicht nur Technik und politischen Willen, sondern qualifizierte und motivierte Mitarbeitende. Wie Nachwuchskräfte aus Ingenieurwesen und IT im universitären Kooperationsprojekt „Digital Rail“ zusammengebracht und für den Schienensektor begeistert werden, darüber berichten die Professoren Birgit Milius und Andreas Polze (S. 16).
In der stillen Hoffnung auf baldigen Frieden, bleiben Sie zuversichtlich,
Ihr Martin Nowosad, Chefredakteur