Liebe Leserinnen, liebe Leser,
unter den Experten für die Sicherheit im Eisenbahnverkehr setzt sich die Überzeugung durch, dass detaillierte Regelwerke und ausgefeilte technische Systeme alleine nicht ausreichen, um das
Erreichen der Sicherheitsziele im Bahnbetrieb zu gewährleisten. Der sogenannte „menschliche Faktor“ gewinnt immer mehr an Bedeutung; er ist der Schlüssel zu einer Kultur der Sicherheit, bei der es darauf ankommt, regelwerkskonformes Handeln durch Verständnis und Akzeptanz zu fördern.
Einen Überblick über den Stand der Forschung zu den Rail Human Factors gibt die Berliner Eisenbahnprofessorin Birgit Milius in unserem Leitartikel (Seite 6). Sie geht darin auch auf die Bedeutung einer nutzerzentrierten Gestaltung der Arbeitsplätze von Triebfahrzeugführern und Fahrdienstleitern ein. Daran anschließend erläutern Dr. Marcus Arenius und Walter Jonas
von der DB Netz AG, wie die Analyse von Aufgaben und der Faktoren, die ihre Ausführung beeinflussen, zur Erhöhung der Handlungssicherheit betrieblicher Mitarbeiter genutzt werden
kann (Seite 26).
Neue Herausforderungen für die Sicherheit entstehen durch den zunehmenden Einsatz digitaler Technologien im Schienenverkehr. Ein zentrales Thema ist die IT-Security. Mit ihren Grundlagen und der Anwendung in der Leit- in Sicherungstechnik beschäftigt sich der Beitrag von Max Schubert (Seite 14). Das Zusammenspiel von Safety und Security, bezogen auf Sicherheitsnachweise in der Signaltechnik und das Anwendungsfeld des Internet der Dinge, beleuchten Dr. Jens Braband und Prof. Stefan Katzenbeisser in ihren Beiträgen (ab Seite 20 und 32).
Eine anregungsreiche Lektüre und natürlich Gesundheit wünscht
Ihr Martin Nowosad
Chefredakteur