Liebe Leser*innen,
vor nicht ganz einem Jahr wurde in Deutschland ein bundesweit gültiges Ticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeführt. Seit diesem Signal des Aufbruchs befindet sich die Branche im Ausnahmezustand: Die Fahrgastnachfrage steigt, neue Angebote und Innovationen entstehen, auf der anderen Seite explodieren die Kosten, und der Personalmangel droht zur entscheidenden Hürde für die Mobilitätswende zu werden.
Es ist eine Zeit der Entscheidungen, schreibt der Präsident des Verbands der Verkehrsunternehmen Ingo Wortmann im Leitartikel dieser Ausgabe (S. 6). Vor allem die langfristige Finanzierung des Deutschland-Tickets müsse geregelt und in großem Stil in den Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur investiert werden.
Der zweiten Großbaustelle der Branche widmet sich Harald Kraus, Vorsitzender des VDV-Personalausschuss, in seinem Beitrag (S. 10). Er ruft dazu auf, vorausschauend und proaktiv zu handeln, um den Bedarf an Fachkräften zu sichern, und stellt eine Reihe von laufenden und geplanten Initiativen vor.
Lesen Sie außerdem: die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main bilanziert ihre Erfahrungen mit dem Verkauf des Deutschland-Tickets und stellt sieben Lehren für Vertrieb und Kundenservice auf, Nordrhein-Westfalen qualifiziert kommunale Verwaltungsangestellte zu Mobilitätsmanagern weiter, und: Autonomes Fahren bei städtischen Schienenbahnen – auf die Goldgräberstimmung folgt eine Phase der Ernüchterung.
Bleiben Sie zuversichtlich,
Ihr Martin Nowosad, Chefredakteur