Liebe Leserinnen, liebe Leser,
in der gegenwärtigen Krise, die Deutschland und die Welt in Atem hält, zeigt sich die Systemrelevanz des Schienenverkehrs, der sich als verlässliche Stütze der Wirtschaft und des öffentlichen Lebens erweist. Die Personenverkehrsunternehmen halten die Grundversorgung mit Mobilitätsangeboten aufrecht, die Güterbahnen sind bereit mehr zu fahren, damit keine Engpässe im Warenverkehr entstehen. Und die Ende März getroffene Vereinbarung zwischen DB-Konzern und Gewerkschaften ist ein klares Bekenntnis zur Sicherung von Arbeitsplätzen und größtmöglicher Flexibilität für die Arbeitnehmer.
Eine starke Schiene brauchen wir nicht nur in Krisenzeiten.Viel Geld steht bereit, um die Infrastruktur fit zu machen für das Jahrzehnt der Bahn. Damit diese Investitionen wirksam werden können, ohne den laufenden Betrieb allzu stark einzuschränken, müssen Planungs- und Bauprozesse beschleunigt und vorhandene Ressourcen und Kapazitäten effizient gemanagt werden. Wie das gelingen kann, damit beschäftigen sich die Beiträge zum Schwerpunkt Bahnbau und Infrastruktur ab Seite 6 in dieser Ausgabe.
Zur Zukunft des deutschen Bahnsystems hat sich Susanne Henckel, Präsidentin der BAG-SPNV, zu Jahresbeginn in einer vielbeachteten Rede geäußert, die Sie ab S. 58 noch einmal nachlesen können. Ich persönlich vertrete nicht die Forderung, eine Netzgesellschaft für den Betrieb der Infrastruktur zu gründen. Angesichts der beschriebenen Herausforderungen sollten wir unsere Ressourcen nicht dafür verwenden, neue Organisationsstrukturen aufzubauen, sondern ein bestmögliches Angebot für unsere Kunden zu schaffen.
Bleiben Sie gesund!
Ihr Martin Nowosad
Chefredakteur