In den beiden zurückliegenden Monaten haben jeweils 9 bis 10 Millionen Menschen das neue Deutschland-Ticket genutzt. Das geht aus Zahlen hervor, die der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) anlässlich seiner Jahrestagung in Leipzig Ende Juni veröffentlicht hat (siehe dazu auch den Bericht ab S. 12).
Der Verband koordiniert im Auftrag von Bund und Ländern, wie bereits beim 9-Euro-Ticket, die bundesweite begleitende Marktforschung: Monatlich werden 6.000 mobile Personen ab 14 Jahren bevölkerungsrepräsentativ befragt.
Seit dem Verkaufsstart wurden insgesamt rund 11 Millionen Deutschland-Tickets verkauft. Zu etwa gleichen Anteilen waren darunter umgestellte ÖPNV-Abos (46 Prozent) und Neukund*innen (44 Prozent), welche die Öffentlichen bislang regelmäßig oder gelegentlich genutzt haben. Als Hauptgründe für den Kauf des Tickets gaben die Befragten den Preis und die bundesweite Gültigkeit sowie den Verzicht auf Autofahrten und den Umweltschutz an.
Wer kein Deutschland-Ticket erworben hat, nannte am häufigsten den fehlenden Bedarf, nur für einen relativ geringen Anteil war der Preis zu hoch. Etwa ein Fünftel der verkauften Deutschland-Tickets waren Firmen- oder Jobtickets.
Der VDV zog ein positives Zwischenfazit: Das neue Angebot sei attraktiv und fördere zum einen den Umstieg auf umweltfreundliche Verkehrsmittel, zum anderen würden insbesondere Pendler*innen finanziell entlastet. Gleichzeitig wecke das Deutschland-Ticket aber auch Erwartungen an den ÖPNV, weshalb die Kapazitäten in den Ballungsräumen erhöht bzw. das Angebot im ländlichen Raum ausgebaut werden müssten.
(30.06.2023)