Die deutsche EU-Ratspräsidentschaft ist im vergangenen Jahr mit einem Treffen der europäischen Verkehrsminister zu Ende gegangen. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer stellte auf der virtuellen Konferenz ein neues Konzept für die Wiederbelebung des Trans-Europa-Express unter dem Titel TEE 2.0 vor.
Ziel ist die grenzüberschreitende Verknüpfung von Hochgeschwindigkeits-Verbindungen zwischen europäischen Metropolen auf Basis nationaler Fahrpläne. Fahrgäste sollen durchgehende Zugreisen über eine digitale Plattform aus einer Hand buchen können. In Anlehnung an die bereits laufenden Planungen zur Koordinierung des Fern- und Nahverkehrsangebots in Deutschland spricht das BMVI vom „Europa-Takt“.
Portugal, das im Januar die EU-Ratspräsidentschaft übernommen hat, signalisierte bereits Unterstützung für das Vorhaben. Nun sollen möglichst viele EU-Länder für das Konzept gewonnen werden.
Lob für die Initiative kam vom Verband der Verkehrsunternehmen: „Von besonderem Vorteil ist, dass Bundesverkehrsminister Scheuer bei diesem Vorgehen die europäischen Verkehrsminister einbezieht“, sagte VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff einer Mitteilung vom Dezember. Der VDV empfiehlt eine Ergänzung des TEE 2.0-Konzeptes durch Nachtzugverbindungen.
Erste konkrete Schritte in diese Richtung gab es bereits am Rande des Schienengipfels im Dezember. In einer Erklärung verständigten sich die Vorsitzenden von Deutscher Bahn, ÖBB, SBB und der französischen SNCF auf die Einrichtung von vier neuen sogenannten Nightjet-Linien. Bis 2024 sollen insgesamt 13 europäische Millionenstädte durch Nachtzüge verbunden werden, darunter Berlin, Wien, Paris und Barcelona.
(29.1.2021)