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ÖPNV-Bilanz des VDV:Aufwärtstrend bei Fahrgastzahlen und Personalgewinnung

Foto: DB AG/Max Lautenschläger
Foto: DB AG/Max Lautenschläger

Die Fahrgastnachfrage im öffentlichen Personennahverkehr erreichte im vergangenen Jahr etwa 90 Prozent des Niveaus vor der Corona-Pandemie. Das teilte der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen mit, der im Januar in Berlin die Jahresbilanz 2022 präsentierte. Außerdem haben über 80 Prozent der Mitgliedsunternehmen mehr Personal als noch im Vorjahr eingestellt.

Laut der aktuellen Prognose des Verbands gab es in 2022 rund 9,3 Milliarden Fahrten im ÖPNV, im bisherigen Rekordjahr 2019 waren es 10,4 Milliarden. Nach dem pandemiebedingten Einbruch in 2021 war es vor allem das 9-Euro-Ticket, das der Nachfrage neuen Schwung verliehen hat. Ein knappes Drittel der im Aktionszeitraum hinzugewonnenen Neukunden hat auch danach weiter die Öffentlichen genutzt, so die Ergebnisse der begleitenden Marktforschung (siehe dazu den Beitrag in Deine Bahn 12/2022).

Vom Nachfolgeprodukt, dem Deutschlandticket, erhofft sich der VDV weitere Impulse und rechnet nach eigenen Schätzungen mit etwa 9,6 Millionen Neukunden, die erstmalig ein ÖPNV-Abo abschließen könnten. Allerdings müsse auch die Kapazität im System entsprechend erhöht und die im Koalitionsvertrag vereinbarte Ausbau- und Modernisierungsoffensive gestartet werden.

Eine positive Tendenz zeigte auch eine Umfrage des VDV zur Personalsituation der Mitgliedsunternehmen auf. Zwar ist der Bedarf insbesondere beim Fahrpersonal hoch und es müssten jährlich bis zu 6.000 Bus- und Bahnfahrer*innen eingestellt werden, um die altersbedingten Abgänge zu kompensieren. Allerdings ist auch das Interesse an einem Job in der ÖPNV-Branche gestiegen, wie sich anhand der Bewerbungen und Neueinstellungen ablesen lässt. So gab eine Mehrheit der befragten Unternehmen an, im Jahr 2022 mehr Personal eingestellt zu haben als im Vorjahr, jedes zweite Unternehmen registrierte eine gleichbleibende oder höhere Zahl an Bewerbungen.

In einem Positionspapier empfiehlt der VDV unter anderem, Ruheständler zu reaktivieren, Studierende als Tram-Fahrer in Spitzenzeiten und an Wochenenden zu gewinnen und die gesetzlichen Vorgaben für den Erwerb eines Bus-Führerscheins flexibler zu gestalten.

(31.01.2023)

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