
Wer in Görlitz mit dem Zug ankommt, wird von einer historischen Bahnhofshalle empfangen, die von einer Vergangenheit als großer Eisenbahnknoten zeugt, wo heute aber nur kleine Triebwagen fahren. Erstaunt ist der Reisende dann, wenn er in die vom Jugendstil geprägte prächtige Empfangshalle kommt, die allerdings auch schon bessere Zeiten gesehen hat. Kulinarisch sieht es auf den ersten Blick langweilig aus, eine gute Bäckerei-Kette, die man aber schon kennt.
Die Überraschung kommt dann am Ende der Halle, wo der Reisende dann einen Bio-Markt findet, der sehr dezent auch auf sein Bistro hinweist. Im Laden kann man viel Interessantes auf Hochstühlen genießen, viel schöner sind aber die Tische vor dem Laden in der Jugendstil-Empfangshalle.
Der Autor hat hier vor einiger Zeit den Geschäftsführer einer norddeutschen Eisenbahngesellschaft und seine Gattin getroffen, um mit ihnen dort einen Kaffee zu trinken. Ein wohlschmeckender Kaffee in diesem Ambiente, das hat schon etwas und ist mehr also eben nur ein Bahnhofs-Kaffee.

Und natürlich gibt es hier auch etwas gegen den Hunger. Fangen wir bescheiden mit den Brötchen an. Hier stehen keine fertig belegten und vielleicht auch schon betagte Brötchen herum, sondern ich kann mir zunächst die Brötchensorte auswählen.
Im zweiten Schritt folgt die Auswahl an der großen Wurst- und Käsetheke – alles in Bio-Qualität, Schinken, Leberwurst und verschiedene Sorten sind hier im Angebot, auch Käse verschiedener Geschmacksrichtungen. Selbstverständlich sind auch pflanzliche Brotaufstriche im Angebot.
Ich bekomme dann das Brötchen und den Belag meiner Wahl – frisch zubereitet. Wo bekomme ich das heute noch? Die Empfehlung des Autors: ein Dinkelbrötchen mit Leberwurst.
In der Mittagszeit werden dann auch zwei warme Gerichte angeboten, meist vegetarisch, die der fleischessende Autor hier auch gerne genießt. Eine einstündige Mittagspause kann in Görlitz immer empfohlen werden, im Sommer auch mit sonnigen Tischen vor dem Bahnhof.
Und wem es hier geschmeckt hat, dem kann nur empfohlen werden, hier auch z. B. für zu Hause noch etwas einzukaufen: Brot, Kuchen, Wurst, Käse an der großen Theke, wo uns alles verführerisch anschaut, aber auch Bio-Weine und Säfte stehen in großer Auswahl zur Verfügung.
Der Tipp: wer in Görlitz vorbeikommt; einmal aussteigen und eine „leckere Pause“ einlegen oder diese bei Abfahrt oder Ankunft hier einplanen: es lohnt sich!
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