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dcrps 2024

Internationaler Treffpunkt zur DC-Bahnenergieversorgung

Mit über 470 Entscheidern und technischen Experten ist der Konferenzsaal zum dcrps 2024 voll besetzt
Mit über 470 Entscheidern und technischen Experten ist der Konferenzsaal zum dcrps 2024 voll besetzt (Foto: Rail.S/Christian Günther)

Nun ist es schon fast Tradition: Im März 2024 fand in Leipzig die nunmehr dritte Konferenz dcrps für die Bahnenergieversorgung mit Gleichstrom (DC) unter starker internationaler Beteiligung statt. Die dcrps wechselt sich im Zweijahresrythmus mit ihrer „Schwesterkonferenz“ acrps für AC-Bahnenergieversorgung (Wechselstrom) ab. Viele der über 470 Teilnehmenden kommen nunmehr jährlich nach Leipzig, um sich über aktuelle Entwicklungen und Erfahrungen auszutauschen sowie Kontakte zu knüpfen. Die dcrps und acrps sind damit die weltweit größten Konferenzen ihrer Art.

Auch schon fast traditionell begann die Konferenz am Vortag mit einer technischen Exkursion. In diesem Jahr führte sie in Leipzigs Nachbarstadt Halle an der Saale, in der 1891 das erste elektrisch betriebene Straßenbahnnetz Europas in Betrieb ging. Auf dem Besichtigungsprogramm standen eine Straßenbahn-Großbaustelle und der Betriebshof Rosengarten.

Die eigentliche Konferenz fand am 14. und 15. März im Hotel The Westin in Leipzig statt. Aufgrund der hohen Zahl von Themenvorschlägen mussten die Organisatoren eine Auswahl treffen. Insgesamt 23 Vorträge haben es schließlich in das Programm geschafft. Die Themen deckten Eisenbahnen, Metros, Straßenbahnen, Obusse und den elektrischen Straßen- und Güterverkehr ab. Dabei wurden der Betrieb, die Energieeffizienz, Schaltanlagen, Fahrleitungsanlagen sowie Fragen der Streustromkorrosion und der elektrischen Sicherheit betrachtet. Durch die internationale Beteiligung blieb der Blick nicht nur auf Deutschland begrenzt, sondern erlaubte auch einen Einblick in Lösungsansätze aus dem Ausland, wie Niederlande, Frankreich und China.

Die Konferenz wurde vom Geschäftsführer der Leipziger Verkehrsbetriebe, Ronald Juhrs, und weiteren wichtigen Akteuren der Branche eröffnet, die auf die wachsenden Verkehrsanforderungen sowie die historische Bedeutung elektrischer Bahnsysteme für die Bewältigung der anstehenden Verkehrsaufgaben hinwiesen. Besonders hervorgehoben wurden die Herausforderungen, allem voran die finanzielle Absicherung von Angebotsausbau und Netzerweiterung, sowie technologische Fortschritte im Kontext der urbanen Mobilität und deren nachhaltige Entwicklung.

Die aufmerksamen Zuhörer kamen aus einem Dutzend Ländern
Die aufmerksamen Zuhörer kamen aus einem Dutzend Ländern (Foto: Rail.S/Christian Günther)

Vorträge über spezifische Projekte wie die Energieversorgung der Berliner S-Bahn und neue Unterwerkskonzepte für verbesserte Leistungsfähigkeit und Effizienz wurden detailliert diskutiert. Auch innovative Systeme zur effektiven Nutzung von Bremsenergie am Beispiel vom Mont-Blanc-Express in der Schweiz oder zur Verbesserung der Infrastruktur einschließlich der Instandhaltung dieser wurden vorgestellt.

So präsentierte SNCF Réseau aus Frankreich einen Montagezug für Oberleitungen, der einen Tausch von Fahrleitungsmasten ohne Demontage des gesamten Kettenwerks erlaubt und damit die Umbauzeiten erheblich verkürzt. Schließlich zeigte die Diskussion über die elektrische Traktion deutlich die Vorteile gegenüber anderen Antriebstechnologien und die Notwendigkeit einer fokussierten Unterstützung politischer Entscheidungsträger auf – Stichwort: Planungs- und Finanzierungssicherheit.

Die hohe Relevanz der Konferenz spiegelt sich in der Themendichte, -vielfalt sowie dem kontinuierlich wachsenden Teilnehmendenkreis wider. Die nächste acrps ist für März 2025 geplant, gefolgt von der vierten dcrps im März 2026.

acrps 2025: Call for Papers bis 28. Juni 2024


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