Ein Jahr nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke zwischen Berlin und München hat die Deutsche Bahn eine positive Bilanz gezogen. Wie aus einer Studie der DB und des Telekommunikationsunternehmens Telefónica hervorgeht, konnte die Bahn ihren Marktanteil im Personenverkehr auf der Verbindung zwischen beiden Metropolen verdoppeln: Demnach nutzten 46 Prozent der Reisenden die Züge der DB (bis 2017: 23 Prozent), 30 Prozent das Flugzeug und 22 Prozent den Pkw oder Fernbus. Jeweils etwa 1 Million Reisende stiegen im Zeitraum seit der Eröffnung vom Flieger oder Auto auf die Bahn um.
Laut Unternehmensangaben sind 86 Prozent der auf der Strecke verkehrenden ICE-Sprinter pünktlich, und liegen damit deutlich über der durchschnittlichen Pünktlichkeit im DB-Fernverkehr, die im Dezember 2018 bei knapp 77 Prozent lag. Auch die Auslastung der ICE auf der Schnellfahrstrecke ist im Schnitt um 18 Prozent höher. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember hat die Bahn ihr Angebot auf der Verbindung ausgeweitet. Anstelle von bisher drei fahren nun täglich fünf ICE-Sprinter in beide Richtungen (München und Berlin).
Mehr Kapazität schafft auch der erstmalige Einsatz der neuen ICE-Generation 4 (BR 412) auf der Schnellfahrstrecke, die pro Zug bis zu 830 Fahrgästen Platz bietet. Mit beiden Maßnahmen zusammen können seit dem Fahrplanwechsel täglich 3.000 Reisende mehr als zuvor befördert werden.
Bundesweit sind nun insgesamt 19 zwölfteilige ICE 4-Züge unterwegs. Der neue Hochgeschwindigkeitszug war bereits seit Ende 2017 auf Verbindungen von Hamburg nach München und Stuttgart im Einsatz. Im Oktober vergangenen Jahres erhielt der ICE 4 die Zulassung vom Eisenbahn-Bundesamt für den Betrieb mit dem Zugsicherungssystem ETCS und kann damit auf den entsprechend ausgerüsteten Strecken der VDE 8 verkehren. Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit (VDE) Nr. 8 war mit der Fertigstellung des letzten Streckenabschnitts Erfurt–Ebensfeld auf der Schnellfahrstrecke Berlin–München zum Abschluss gekommen.
(10.01.2019)