Im vergangenen Oktober gelang der uber-Tochter OTTO erstmalig eine Lieferung mit einem Lkw, der die Autobahnanteile der Fahrt autonom zurücklegte. Weltweit investieren unterschiedliche Marktteilnehmer riesige Summen in die entsprechenden Technologien. Während autonomes Fahren den Straßengüterverkehr gegenüber der Schiene durch den Entfall der Lohnkosten attraktiver machen wird, bleiben doch Probleme wie Flächen- und Energieverbrauch sowie Emissionen ungelöst. Hier kann der Schienengüterverkehr sich nachhaltiger präsentieren, darf sich aber nicht abhängen lassen.
Eine Technologie gilt dann als disruptiv, wenn sie das Potenzial besitzt, bestehende Märkte innerhalb eines kurzen Zeitraums grundlegend zu verändern. Beispielsweise kann autonomes Fahren auf der Straße sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr Anwender von der Schiene abbringen. Es ist daher für etablierte Marktteilnehmer unerlässlich, die derzeitigen Entwicklungen zu beobachten und Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der eigenen relativen Attraktivität zu verfolgen oder zu versuchen, die Technologien in den eigenen Märkten nutzbar zu machen. In vielen Fällen bedarf es einer reifenden grundlegenden Technologie, eines sogenannten Enablers, um die neue Anwendung zu ermöglichen.