Eine technische Lösung soll die Sicherheit bei der Bedienung von Stellwerken ohne Gleisfreimeldeanlage im Netz der Deutschen Bahn erhöhen. Die DB Netz AG hat im Januar damit begonnen, mechanische und elektromechanische Stellwerke testweise mit dem System „TüFa“ (Technische Überwachung Fahrweg) auszurüsten. Die Technik soll verhindern, dass die Erlaubnis zur Einfahrt eines Zuges in einen belegten Gleisabschnitt gegeben wird.
Bei den älteren Stellwerksbauarten prüft der Fahrdienstleiter durch Hinsehen, ob ein Gleis frei ist, bevor er das Signal auf Fahrt stellt. „TüFa“ schafft nun eine technische Rückfallebene für den Fall, dass die Sichtprüfung nicht oder fehlerhaft ausgeführt wird. Stellt das System fest, dass das Gleis besetzt ist, wird die Bedienung des Signals blockiert.
Zunächst kommt die neue Technik an zwei Standorten in Bayern und Nordrhein-Westfalen zum Einsatz. Nach erfolgreichem Testbetrieb will DB Netz in diesem Jahr insgesamt 50 Stellwerke nachrüsten. Bis 2023 soll „TüFa“ auf 600 Stellwerken verfügbar sein.
Noch rund 1.000 mechanische und elektromechanische Stellwerke sind bei der DB in Betrieb, sie machen etwa ein Drittel des gesamten Stellwerksbestandes aus. Die moderneren Relais-, Drucktasten- und Elektronischen Stellwerke verfügen überwiegend über eine automatische Gleisfreimeldung.
2018 hat die Bahn mit der Einführung des Digitalen Stellwerks (DSTW) begonnen, das auf dem ESTW aufbaut. Nach dem Piloten in Annaberg-Buchholz wird seit November vergangenen Jahres der zweite Standort Warnemünde vorbereitet.
(5.2.2019)