
Die Deutsche Bahn hat mit vier Unternehmen der Bahnindustrie einen langfristigen Volumenvertrag über die Lieferung und den Bau von Digitaler Leit- und Sicherungstechnik abgeschlossen. Das gaben die DB sowie der Bahnindustrieverband VDB im Februar bekannt.
Die Vereinbarung mit einem Umfang von 6,3 Milliarden Euro umfasst Digitale Stellwerkstechnik einschließlich des Europäischen Zugbeeinflussungssystems ETCS sowie integrierte Leit- und Bediensysteme. Vertragspartner sind MerMec Deutschland GmbH, Hitachi Rail GTS Deutschland GmbH, Alstom sowie Siemens Mobility in einer Bietergemeinschaft mit Leonhard Weiss. Bis Ende 2028 sollen 15.500 Stelleinheiten abgerufen werden, wobei einzelne Projekte bis 2032 laufen können. Erste Abrufe können bereits ab Frühjahr dieses Jahres erfolgen.
Das Vertragsmodell kommt dem entgegen, was die Branche schon seit längerem fordert: Erstmals vereinbaren DB und Industrie langfristige Abnahmemengen, was die Planungssicherheit erhöht und den Aufbau von Kapazitäten bei den Herstellern beschleunigt. Die Prozesse von Beauftragung bis Inbetriebnahme sollen sich von durchschnittlich acht Jahren auf wenige Jahre verkürzen. Der Vertrag ersetzt zahlreiche Einzelverträge und -abrufe, was den Aufwand reduziert.
Die Vertragspartner verpflichten sich gegenüber der DB im Sinne eines Generalunternehmers, ein jeweils definiertes Volumen zu realisieren. Die Bahn sagt verbindliche Abrufmengen über den Zeitraum zu. Die Industrie verpflichtet sich im Gegenzug, technische Plattformlösungen mit Standardschnittstellen einzusetzen und verlässlich die erforderlichen Ressourcen aufzubauen und vorzuhalten.
Der VDB begrüßt das neue Modell als einen Erfolg der Sektorinitiative Digitale Schiene Deutschland (DSD), die den Vertrag auf Grundlage einer Empfehlung der Beschleunigungskommission Schiene initiiert hat, und betont die Bedeutung der Zusammenarbeit von Bahn, Industrie und Bundesverkehrsministerium.
(24.02.2025)