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Editorial 08/2010

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

die Europäische Union (EU) und die Auswirkungen ihrer Beschlüsse auf den europäischen Schienenverkehr sind auch in Deutschland seit längerem deutlich zu spüren. So hat sich die Eisenbahnaufsicht in den vergangenen zwei Jahrzehnten auch durch Vorgaben aus Brüssel stark gewandelt. Gleichwohl ist das Ziel der EU, das europäische Eisenbahnrecht zu liberalisieren und zu harmonisieren, noch nicht erreicht worden.

In unserem Leitartikel beschreibt Ralf Schweinsberg, Vizepräsident des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA), die Funktion und das Aufgabenspektrum des EBA als nationale Eisenbahnsicherheitsbehörde in einem europaweit einheitlichen institutionellen Rahmen. Das Fazit des Leitartikels lässt keinen Zweifel daran, dass Europa den Schienenverkehr „fest im Griff“ hat und diesen auch in Zukunft maßgeblich beeinflussen wird: Es zeichne sich bereits jetzt ab, dass sich die Aufgabenstellung des EBA weiteren Herausforderungen aus Europa zu stellen habe, schreibt Schweinsberg.

Das Bestreben, Sicherheitsvorschriften und -organisation für das Eisenbahnsystem zu harmonisieren, zeigt zum Beispiel die EU-Sicherheitsrichtlinie, die von den Eisenbahnunternehmen unter anderem die Einrichtung eines prozessbasierten Sicherheitsmanagementsystems (SMS) fordert. In einem weiteren Beitrag der vorliegenden Ausgabe wird deshalb die Entstehungsgeschichte und die generelle Intention der EU-Sicherheitsrichtlinie zum SMS beschrieben.

Dass vom ordnungspolitischen Rahmen auf nationaler und internationaler Ebene in hohem Maße abhängt, ob die Schiene als Verkehrsträger zukünftige Marktchancen wird nutzen können, verdeutlicht unser Beitrag zum Wettbewerbsbericht der Deutschen Bahn AG. Die vorliegenden Zahlen zeigen, dass der Konzern für weitere Liberalisierungsschritte auf europäischer Ebene gewappnet ist: Trotz Wirtschaftskrise und verschärften Wettbewerbsbedingungen hat er im Jahr 2009 im Vergleich zu anderen Bahnen gut abgeschnitten.

Darüber hinaus haben zwei aktuelle ingenieurwissenschaftliche Themen Eingang in unsere August-Ausgabe gefunden: So werden zum Beispiel in einem Beitrag die Anforderungen beschrieben, die die seit August 2009 gültige Vornorm DIN V VDE V 0831-100 an die Risikobeurteilung potenzieller Sicherheitsmängel im Eisenbahnbetrieb gestellt werden. Und in einem weiteren Beitrag wird darüber informiert, warum Schallemissionen im Bereich von Tunneln, das so genannte Mikrodruckwellen-Phänomen, zu einem Standardaspekt der Tunnelaerodynamik geworden sind.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen dieser und andere Themen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen
Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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