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Editorial 10/2009

Liebe Leserinnen, lieber Leser,

für unsere vorliegende Oktober-Ausgabe ist es uns gelungen, Dr. Rüdiger Grube als Autor zu gewinnen. Grube zieht in „Deine Bahn“ eine erste Zwischenbilanz seiner Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, die er im Mai des laufenden Jahres antrat und in der er dem Unternehmen bereits seinen Stempel aufgedrückt hat.

Grube hält in seinem Beitrag am langfristigen Ziel der Deutschen Bahn AG fest, das weltweit führende Mobilitäts- und Logistik-Unternehmen zu werden. Gleichzeitig korrigiert er angesichts der weltweiten Wirtschaftskrise die kurz- und mittelfristigen Ziele des Konzerns: Demnach wird die DB AG zunächst einen Konsolidierungskurs einschlagen, bevor sie ihre Verkehrsnetze weiter ausbauen wird. Mit ihm werde es in Zeiten der Krise keine auf neue Schulden gegründete Expansion geben, so der gebürtige Hamburger.

Eine der größten Herausforderungen für die DB AG sieht Grube darin, Wettbewerbsverzerrungen zuungunsten des umweltfreundlichen Verkehrsmittels Bahn zu beseitigen. Einerseits werde der Personen- und Güterverkehr auf der Schiene weiter liberalisiert und internationalisiert. Andererseits sei der Schienenverkehr in Deutschland steuerlich weitaus stärker belastet als in anderen Ländern. Hinzu komme außerdem, dass durch die Änderungen beim Emissionshandel ab 2013 die Benachteiligung des Schienenverkehrs noch einmal drastisch verschärft werde.

Um die Entwicklung von Potenzialen für globale und zukünftige Herausforderungen geht es auch beim Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen in Stuttgart. Der Institutsleiter, Professor Dr.-Ing. Ullrich Martin, sieht seine Einrichtung, die zur Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Universität Stuttgart gehört, im Spannungsfeld von Grundlagenforschungen und projektorientierten Anforderungen. Im Mittelpunkt steht dabei die ganzheitliche Systembetrachtung von Infrastrukturgestaltung, Verkehrsmitteln und Betrieb.

Einen systemischen Zugang hat auch das Projekt, das im nordrhein-westfälischen Wegberg-Wildenrath zur Marktreife geführt werden soll: Ab dem nächsten Jahr geht dort das europäische Satellitennavigationssystem Galileo auf dem Gelände des Prüf- und Validationscenters für Schienenfahrzeuge an den Start. Neu entwickelte Satellitennavigations- und Ortungssysteme wie Galileo sollen den Bahnverkehr der Zukunft sicherer, zuverlässiger und gleichzeitig schneller machen, indem die Logistikabläufe im Personen- und Güterverkehr optimiert werden.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer aktuellen Ausgabe.

Mit besten Grüßen,

Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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