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Editorial 05/2009

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

unsere aktuelle Ausgabe steht unter dem Themenschwerpunkt Bahnbetriebssicherheit. In verschiedenen Facetten wird aufgezeigt, wie sie entsteht und vor allem stetig beibehalten und verbessert wird.

Dass die Eisenbahn nach wie vor eines der sichersten Verkehrsmittel ist und bleibt, setzt eine permanente Weiterentwicklung der Sicherheitsstrukturen voraus. So entsteht Sicherheit keineswegs allein aus der Spurgebundenheit heraus – also quasi automatisch. Der Bahnbetrieb ist ebenso wie alle anderen Verkehrsträger mit Risiken behaftet. Auch wenn sich die Risiken teilweise von denen anderer Verkehrsträger unterscheiden, so müssen sie beherrscht und mindestens auf einem allgemein akzeptierten Risiko-Niveau gehalten werden.

Um dies zu gewährleisten setzt die Bahn in hohem Maße auf Sicherheitstechnik. Diese ist in der Regel vom Eisenbahn-Bundesamt überprüft und zugelassen. Darüber hinaus wird die Qualität der eingesetzten Technik über den gesamten Lebenszyklus, also von der Herstellung bis zur Ausmusterung regelmäßig überprüft. Die Anwendung und die Instandhaltung der jeweiligen technischen Komponenten und Systeme sind in einem umfangreichen Regelwerk beschrieben. Darin sind auch die betrieblichen Ersatzmaßnahmen vorgegeben, die selbst bei einem eventuellen Ausfall der Technik als Rückfallebenen ein weiterhin möglichst hohes Maß an Sicherheit gewährleisten. Auch wenn die Sicherheitstechnik immer weiter automatisiert wird, kommt es bei der Bedienung, aber insbesondere, wenn im Störungsfall Ersatzmaßnahmen zu ergreifen sind, auf sachkompetentes Personal an. Beschäftigte mit sicherheitsrelevanten Funktionen werden deshalb vor ihrem ersten Einsatz entsprechend ausgebildet und geprüft. Zur Aufrechterhaltung der erforderlichen Kenntnisse und Fertigkeiten erfolgen in regelmäßigen Abständen Fortbildungen und ggf. handlungsorientierte Tests.

In unserem Leitartikel informiert Fritz Schröder, Leiter Safety (System Bahn) im Konzern Deutsche Bahn AG, über die nationale Umsetzung der EU-Sicherheitsrichtlinie zur Regelung der Eisenbahnsicherheit im europäischen Binnenmarkt für Eisenbahnverkehrsdienste. Kernbestandteil ist dabei der Aufbau eines Sicherheitsmanagementsystems in den einzelnen Eisenbahnunternehmen. In diesen Kontext gehört u.a. ein Bericht über das aktuelle Sicherheitsprogramm der DB AG. Ein weiterer Beitrag befasst sich mit der Entwicklung gemeinsamer Sicherheitsmethoden für das Genehmigungsverfahren von Sicherheitsbescheinigungen und Sicherheitsgenehmigungen sowie die Zertifizierung der für die Instandhaltung zuständigen Stelle durch die Europäische Eisenbahnagentur.

Sicherheit im Schienenverkehr wird jedoch nicht allein durch die Eisenbahn beeinflusst. An Bahnübergängen treffen zwei Verkehrssysteme mit unterschiedlichen Eigenschaften aufeinander. Um den Schutz beider zu gewährleisten, müssen sowohl die Eisenbahnunternehmen (in erster Linie das Eisenbahninfrastrukturunternehmen) als auch der Straßenbaulastträger Sicherheitsmaßnahmen ergreifen. Die zu treffenden Maßnahmen beeinflussen sich wechselseitig und müssen sich dabei zu einer ganzheitlichen Bahnübergangssicherungsanlage ergänzen. In dieser Ausgabe stellt Eric Schöne von der Technischen Universität Dresden die straßenseitige Gestaltung von Bahnübergängen vor. Er schildert in der Praxis auftretende Probleme und zeigt Wege auf, diese zu vermeiden. In einem der nächsten Hefte werden wir diesen Beitrag um die bahnseitigen Belange der Bahnübergangssicherung ergänzen.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen unserer neuesten Ausgabe.

Mit besten Grüßen,

Ihr Redaktionsteam Deine Bahn

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