Liebe Leser*innen,
als die Bahnbranche kürzlich auf dem Railway Forum in Berlin darüber beraten hat, wie die Verkehrswende beschleunigt werden kann (wir berichten ab S. 44), wurde erneut deutlich: Um mehr Kapazität aus dem Netz herauszuholen, führt kein Weg daran vorbei, den Zugbetrieb weiter zu automatisieren. Damit können höhere Taktungen erzielt und die dünner werdende Personaldecke abgefedert werden.
Während das hochautomatisierte Fahren in einigen Metrosystemen schon Realität ist, steckt es bei anderen Schienenbahnen noch in den Anfängen. Um Betriebsfunktionen von Straßenbahnen zu automatisieren, können bereits etablierte Techniken aus Schienen- und Straßenverkehr adaptiert werden, macht der Leitartikel dieser Ausgabe deutlich (S. 6).
Er stammt von Elena Queck, Professorin für Verkehrssteuerung an der Westsächsischen Hochschule Zwickau.
„Mit Automatisierung gewinnen wir Kapazität auch ohne neue Gleise und mehr Personal
Außerhalb des ÖPNV-Systems ist die Komplexität noch höher; hier bietet es sich an, mit der Automatisierung von Vorgängen jenseits der regulären Zugfahrten anzufangen, wie dem Rangieren oder Abstellen. Wie Assistenzfunktionen in Schienenfahrzeugen ohne aufwendige Zulassungsverfahren nachgerüstet werden können, demonstriert ein Forschungsprojekt, dass die Professoren Raphael Pfaff und Bernd D. Schmidt sowie Katharina Babilon von der FH Aachen vorstellen (S. 14).
Lesen Sie außerdem: Der Ideenzug der SOB geht in den Pilotbetrieb – das sagen die Fahrgäste zu den Neuerungen an Bord; das Zugkonzept Desiro HC schafft mehr Platzkapazität im Regionalverkehr, und: Wie Sensortechnologie aus der Automobilbranche zur Vermeidung von Unfällen im Straßenbahnverkehr beitragen kann.
Bleiben Sie zuversichtlich,
Ihr Martin Nowosad, Chefredakteur
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