Die Kenntnis der Stationshaltezeiten der Züge ist in verschiedenen Bereichen der Betriebspraxis von hoher Bedeutung, so beispielsweise bei der Fahrplanerstellung, bei Eisenbahnbetriebswissenschaftlichen Untersuchungen oder der Betriebssteuerung. Aufgrund methodischer Einschränkungen ist der fahrgastwechselseitige Haltezeitbedarf jedoch selbst bei bestehenden Linien nur mit hohem Aufwand und deutlichen Einschränkungen aus gemessenen Daten zu ermitteln. Im Rahmen eines Forschungsprojektes wurde daher im Auftrag der DB Netz AG am Institut für Eisenbahn- und Verkehrswesen der Universität Stuttgart ein zugleich praxistaugliches sowie präzises Haltezeitprognosemodell für den Schienenpersonenverkehr entwickelt. Im vorliegenden Beitrag werden die diesbezüglichen Erkenntnisse beschrieben.